Neuigkeiten-Archiv

 

 

10.09.18

Hildegard in ávila, die Berge, das Meer und ich

Ich bin sehr beschenkt von den letzten wunderbaren Wochen, welche ich in Spanien verbringen durfte: Erst hatte ich im Rahmen des diesjährigen Festivals ABVLENSIS in Ávila (ESP) nach einem beglückenden Konzert mit dem Tiburtina Ensemble und der Musik der unvergleichlichen Hildegard von Bingen die aufregende Möglichkeit, meinen ersten Meisterkurs zu geben...! Vier Tage lang arbeitete ich intensiv und spielerisch mit talentierten Vokalensembles aus ganz Spanien an Gesangstechnik, Interpretation, Körperwahrnehmung...und lernte dabei nicht nur so viele herzliche Menschen und mir bis dahin weitestgehend unbekannte, herrliche Schätze spanischer Renaissancemusik kennen, sondern einmal mehr, wie unglaublich tiefgreifend und auf vielen Ebenen bereichernd die Musik all ihre bezaubernde Kraft beim Musizieren im Ensemble entfaltet...

Danach verbrachte ich die folgenden Tage als furchtlos-emsige Wandersfrau auf dem Küsten-Jakobsweg im Norden Spaniens. Noch lange werde ich von der überwältigenden Natur, den vielen interessanten Begegnungen und Erkenntissen dort zehren...


27.07.2018

Erfreuliche Resonanz

Über die im April bei Deutsche Harmonia Mundi veröffentlichte CD "Vidi Speciosam" der beiden Ensembles Tiburtina und Capella de la Torre schreibt Eckhard Weber vom Magazin concerti am 21.06.2018:

"Die beiden Ensembles treffen aufs Glücklichste den ruhig fließenden, expressiven Duktus der klassischen Vokalpolyfonie, wofür Victoria steht. Die gregorianischen Gesänge haben meditatives Glühen. Eine inspirierte, perfekt funktionierende Zusammenstellung, beseelt musiziert, farbenfroh und nuancenreich, angeregt und fantasievoll ausgedeutet. "

Bernhard Schrammek fügt in seiner Rezension für das kulturradio rbb am 23.04.2018 folgende Einschätzung hinzu:

"Im Vergleich zur gewöhnlichen, rein vokalen Darbietung dieser Kompositionen ist die Beteiligung des farbigen Instrumentariums mit Schalmei, Pommer, Posaunen und Dulzian ein echter Gewinn, zumal wenn diese historischen Instrumente mit so viel Gefühl und Intelligenz gespielt werden. Der reine, in jeglicher Form ungekünstelte Gesang des komplett weiblich besetzten Tiburtina Ensembles ist ein großes Erlebnis und veredelt auch die eingefügten gregorianischen Gesänge."

Auch die Einspielung des Orpheus Vokalensembles "Hymne au soleil" mit Werken von Lili Boulanger, welche ebenfalls im April beim Label Carus erschienen ist, wurde inzwischen zahlreich besprochen. So feiert Jan Geert-Wolf die CD in seiner Rezension vom 17.05.2018 auf pizzicato als "eine großartige Entdeckung" und führt weiter aus:

"Die Interpretation des grandiosen Chores und der zehn brillanten Solisten aus den Reihen des Orpheus Vokalensembles ist von einer so perfekten und dabei natürlichen Klangschönheit, die vor allem eines ist: ein würdiges Gedenken an die viel zu früh verstorbene Komponistin. Berückende Klangbrechungen, ineinanderfließende Melodien, flächiger Klang, Lautmalereien am Klavier, das Antonii Baryshevskyi als Harfe verkleidet zu haben scheint. Man hört die Musik und versteht den Text, auch wenn man des Französischen nicht mächtig ist, wenn die Sänger den goldenen Himmel in ‘Soir sur la plaine’ oder die funkelnden Wassertropfen in ‘La source’ schildern."

Dorothea Bossert vom swr2 schreibt am 13.06.2018, was ihr besonders an der Interpretation gefällt:

"Vor allem der weite, ruhig strömende Atem der Sänger und der warme, körperhafte Ton der Frauenstimmen hat es mir angetan, mit der weichen Eleganz eines Tuschpinsels schwingen die weiten Bögen."


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21.02.2018

CD-Aufnahme mit dem orpheus vokalensemble

Die vergangenen Tage verbrachte ich im herrlichen Kloster Ochsenhausen, um zusammen mit Michael Alber und dem Orpheus Vokalensemble sowie dem Pianisten Antonii Baryshevskyi eine CD anlässlich des 100. Todestages von Lili Boulanger (1893-1918) aufzunehmen. Boulanger, welche als erste Frau überhaupt den Prix de Rome erhielt (den zuvor Komponisten wie Berlioz, Bizet oder Debussy gewannen), war ein musikalisches Ausnahmetalent, zeitlebens schwer krank und verstarb mit nur 24 Jahren. Das musikalische Schaffen der zu Unrecht heute kaum bekannten Komponistin enthält hauptsächlich Vokalkompositionen, welche durch ein bemerkenswert impressionistisches Farbenreichtum bestechen. Auf dieser CD werden nun, ihr zur Feier, eine Sammlung ihrer Chorwerke, darunter auch eine Weltersteinspielung, sowie Klaviersolostücke zu finden sein. Voraussichtlich noch im Frühjahr diesen Jahres wird die Aufnahme, bei der ich auch solistische Aufgaben übernehmen durfte, bei Carus erscheinen.

Ein Portrait samt Konzertkritik zu unserer Aufführung am 16.02.18 im Bibliothekssaal der Landesakademie Ochsenhausen findet man hier.

 


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16.10.2017

1. Preis bei Early Music Vocal Competition Poznan

Voller Dankbarkeit und Freude blicke ich auf eine aufregende Woche zurück: Zusammen mit 14 anderen internationalen Teilnehmern wurde ich nach einem Vorentscheid zum Semi-Finale des International Early Music Vocal Competition  nach Poznań (PL) eingeladen. Im Wettbewerb durfte ich ein Programm aus lauter Lieblings- und Herzensstücken wie dem "Pianto della Madonna" von G. Sances, die Szene "Addio Roma" der Ottavia aus "L'incoronazione di Poppea" von Monteverdi oder Kantaten von Vivaldi und Telemann präsentieren. Ich hatte eine intensive Zeit mit wertvollen Erfahrungen, dem beflügelnden Gefühl des "Über-sich-hinaus-Wachsens" und vor allen Dingen sehr bereichernden Begegnungen, die ich mit Sicherheit noch lange glücklich in meinem Herzen bewegen werde.


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05.06.2017

CD-Produktion UND KONZERT beim OUDE MUZIEK festival UTRECHT mit TIBURTINA

Mit dem Prager Ensemble Tiburtina unter der Leitung von Barbora Kabátková werde ich in der kommenden Woche in der Klosterkirche in Auhausen eine ganz besondere Platte aufnehmen: Es handelt sich um ein Projekt mit der Capella della Torre um Katharina Bäuml namens "Vidi Speciosam", welches mit Werken von Tomás Luis de Victoria den Ablauf einer Marienmesse eines spanischen Nonnenklosters rekonstruiert. Dort war es seit dem frühen 16. Jahrhundert gängige Praxis, die tieferen Stimmen durch Blasinstrumente wie dem Dulcian zu ersetzen, um somit den gesamten Reichtum der zeitgenössischen Polyphonie zu ermöglichen - männlichen Sängern war der Zutritt zum Kloster nicht gestattet. Die Vereinigung von Frauenstimmen und Blasinstrumenten entfaltet dabei eine einzigartig sphärische Kraft. Erleben kann man dieses Programm am 29.08.2017 im Ramen des Oude Muziek Festivals in Utrecht (NL), worauf ich mich ganz besonders freue.